Im Jahr 1988 wurde der Welt-AIDS-Tag als erster internationaler Gesundheitstag überhaupt von der WHO ins Leben gerufen. Ziel war und ist bis heute weltweit die Ausbreitung von HIV zu bekämpfen und Solidarität mit HIV-Infizierten und AIDS-Kranken zu bekunden. 34 Jahre später haben immer noch ein Viertel aller Erkrankten keinen Zugang zu Medikamenten. Das Motto für den 1. Dezember in diesem Jahr lautet: „Equalize“ – gleiche Rechte für alle HIV-positiven Menschen.
Im Jahr 2021 wurden weltweit 38,4 Millionen HIV-Positive registriert. Die Zahl der Neuinfektionen blieb mit 1,5 Millionen konstant, doch durch die Corona-Pandemie wurden vielerorts Testungen reduziert, Diagnostik und Behandlungen stark eingeschränkt. Das Ziel, auf das sich internationaler Organisationen wie UNAIDS und PartnerInnen 2020 geeinigt hatten, die Zahl an Neuinfektionen auf 500 000 zu reduzieren, wurde bisher, trotz weitreichender Maßnahmen, verfehlt.
Neben Osteuropa und Zentralasien hat vor allem Afrika mit HIV/AIDS am stärksten zu kämpfen. Kenia ist einer jener 28 Staaten, in denen drei Viertel aller Neuinfektionen weltweit stattfinden. Vor allem junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren sind von HIV/AIDS betroffen. Ungleichbehandlung, Armut und der fehlende Zugang zu Behandlung und Medikamenten führen oftmals zu ungewollten Schwangerschaften und HIV-Ansteckungen.
Der Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember soll die bestehenden Probleme vor Augen führen, die Politik an ihre Verantwortung erinnern und die Zivilgesellschaft sensibilisieren. Das heurige Motto „Equalize“, jährlich von der HIV/AIDS-Organisation der Vereinten Nationen UNAIDS ausgerufen, macht deutlich, dass die Ungleichheit für HIV-positive Menschen rund um den Globus beendet werden muss. Testmöglichkeiten und Präventionsarbeit, HIV-Medikamente und medizinische Betreuung, Anti-Diskriminierungsgesetze und moderne Technologien für die Behandlung von HIV/AIDS müssen auch im globalen Süden für alle gegeben sein, betont die UNAIDS. Denn nur so könne man am Ziel festhalten, HIV/AIDS bis zum Jahr 2030 als globale Gesundheitsbedrohung zu beenden.
Auch in Kenia wird das Motto „Equalize“ zum Welt-AIDS-Tag großgeschrieben. Landesweit, in allen 47 Counties, soll mit unterschiedlichen Aktionen an die mehr als zwei Millionen Kenianerinnen und Kenianer gedacht werden, die bisher an AIDS verstorben sind und daran erinnert werden, dass der Kampf gegen HIV/AIDS noch lange nicht vorbei ist. In und um Emali repräsentieren Gruppenmitglieder unser Projekt und stellen die verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen seitens Daraja und Mt. Zion vor.
In Österreich wird der Welt-AIDS-Tag heuer mit verschiedenen Aktionen, wie Diskussionsrunden, Lesungen und Spendensammelaktivitäten gefeiert. Die Wiener Straßenbahnen werden wie jedes Jahr am 1. Dezember mit dem „Red Ribbon“ beflaggt. Jede*r kann für mehr Sichtbarkeit beitragen.
Quellen:
https://www.unicef.org/kenya/hiv-and-aids
https://www.unaids.org/en/2022-world-aids-day
Auch in Emali wird der 1. Dezember in diesem Zeichen gefeiert.