Interview mit Simon Kremshuber aus Kirchdorf an der Krems

Simon Kremshuber wohnt in Kirchdorf an der Krems und studiert an der FH Linz Soziale Arbeit. Im Februar hat er ein Praktikum in Emali absolviert und erzählt in dem Interview mit Sophie Weilandt wie es ihm dabei ergangen ist.

) Warum hast du dich dazu entschlossen, das Praktikum in Kenia zu machen? Was hat dich daran gereizt?
A: Ein Praktikum im Ausland zu machen hat immer einen Reiz, da man Dinge erlebt, die in einem Österreichischen Praktikum einfach nicht möglich sind.

Fachlich wäre es manchmal wahrscheinlich sogar besser im Heimatland das Praktikum zu absolvieren aber die Eindrücke, von der Kultur, den Menschen oder auch der wunderschönen Natur die man in Kenia sammelt haben für mich die Entscheidung leicht gemacht.


) Warst du schon einmal in Afrika/Ostafrika, oder war das dein erster Aufenthalt auf dem afrikanischen Kontinent?

A:Ich war schon sehr häufig in Ägypten, wobei dies natürlich etwas ganz anderes ist, auch Südafrika das ich besucht habe ist nicht mit Kenia vergleichbar, somit war es prinzipiell eine neue Erfahrung in Ostafrika.

) Wie waren für dich die ersten Tage im Land? Was hat dich am meisten beeindruckt, am meisten beschäftigt, womit hattest du Schwierigkeiten?

A: Da ich den Vorteil hatte schon einige Tage vor dem Praktikumsstart in Kenia zu sein hatte ich einen super Start. Ich bin ich Nairobi gelandet und dann gleich für einige Tage zum Tauchen an die Küste gefahren. Da hat mich zu Beginn die Natur gleichmal sehr beeindruckt und das wurde dann bei den Safaris sogar noch besser.

Als ich dann in Emali beim Praktikum ankam hatte ich definitiv ein paar Schwierigkeiten mich an die Örtlichkeit, den Hygienestandard und Co zu gewöhnen aber nach ein paar Tagen fühlte ich mich dann schon ganz wohl.

Beschäftigt haben mich vor allem die Geschichten und Schicksale der Menschen Vorort. In einem  Land wie Kenia haben es leider viele sehr schwer, gerade zu der Dürrezeit waren auch Nahrungsmittel ein sehr wertvolles Gut.

) Gab es einen persönlichen Höhepunkt der Reise für dich?

A: Einen richtigen Höhepunkt kann ich gar nicht definieren, es war so vieles das ich erleben durfte aber eines das mir zum Beispiel trotzdem sofort einfällt ist der Hausbesuch bei einem Massai. Die Art und Weise wie diese Familie in einer kleinen Holzhütte lebt ist aus meiner Sicht sehr beeindruckend. Aus Europäer kann man sich es gar nicht mehr Vorstellen ohne Wasser und Strom zu leben, in Kenia sind viele dieser Situation ausgesetzt.

) Welchen Eindruck hattest du von Emali und den Leuten in den Selbsthilfegruppen? Wie geht es den Menschen vor Ort, nach Corona, Wirtschaftskrise und in Zeiten zunehmender Trockenheit?

A: Emali ist eine relativ kleine Stadt in der man als Hellhäutiger Mann auch definitiv auffällt, dies war allerdings wieder ein Vorteil, wenn man mit den Menschen ins Gespräch kommen wollte. Ich hatte den Eindruck, dass die Einheimischen trotz der schwierigen Lage mit Trockenzeit und Co. immer eine gewisse Herzlichkeit ausstrahlen die sehr beeindruckend ist.

Obwohl eine gewisse Fröhlichkeit bei den Kenianern selten verloren geht macht ihnen die Trockenzeit sehr zu schaffen, nicht nur die Ernte ist schlecht, auch viele Kühe, Ziegen und andere Tiere haben diese Zeit nicht überlebt.

Corona hat sicherlich auch eine Auswirkung gehabt, zwar ist Emali nicht von Touristen besucht allerdings merkt man vor allem in den Küstenregionen, dass die Touristen gefehlt haben.

) Hattest du das Gefühl, dass du etwas "lernen"/"mitnehmen" konntest aus dem Projekt?

A: Definitiv, wie schon zu Beginn gesagt lernt man in neuen Ländern immer vieles und das Projekt hat mir die Möglichkeit gegeben das „wirkliche“ Kenia, abseits vom Tourismus kennenzulernen.

Auch die Gruppenmeetings bspw. waren sehr Lehrreich.

) Wenn du Teil des  Vorstands wärst, was würdest du möglicherweise an der Projektarbeit verbessern, verändern?

A: Das ist eine schwierige Frage da es nie leicht ist zu entscheiden wie die Vorhandenen Ressourcen eingesetzt werden.  Was aber auch ohne Kostenerhöhung verbessert werden kann ist die Kommunikation zwischen Österreich und Kenia. Gerade durch Corona und die fehlenden Vorort Besuche geht vermutlich einiges an Dokumentation verloren. Dies könnte über mehr Online Meetings und Co. eventuell verbessern.

So besteht auch mehr Überblick über Termine und Co.