Safer Use beim Drogenkonsum

Safer Use beim Drogenkonsum schützt vor HIV

Das HI-Virus wird durch verschiedene Körperflüssigkeiten, wie etwa Blut, Vaginalsekret, Sperma und auch Muttermilch weitergegeben. In diesem Artikel wollen wir speziell auf das Problem der Übertragung des Virus durch Spritzentausches aufmerksam machen. Durch den Tausch von Injektionsbesteck (z.B. Nadeln und Spritzen) beim intravenösen Drogenkonsum besteht die Möglichkeit, dass HIV infiziertes Blut an weitere „user“ weitergegeben werden kann und es so zu einer Infektion kommt. Der „Safer Use“ ist eine Bezeichnung für ein Konsumverhalten, bei dem versucht wird vermeidbare Schäden beim Drogenkonsum möglichst zu minimieren. Wenn der Suchtdruck hoch ist, und das Geld knapp, um sich ein eigenes Besteck zu finanzieren, steigt die Wahrscheinlichkeit sich Spritzen von anderen „usern“ auszuborgen, ohne zu wissen, ob diese an ansteckenden Krankheiten leiden oder nicht. Damit das Bewusstsein für diese Übertragungsmöglichkeit öffentlich präsenter wird, ist eine Aufklärung auf breiter Basis unumgänglich.

 

Seit den letzten Jahren ist der Drogenkonsum auch in Kenia zu einem immer größeren Problem geworden. Hier spielt mit, dass die Transitroute für Drogen aus dem Nahen Osten, vor allem aus Afghanistan, durch Ostafrika immer wichtiger geworden ist. Aufgrund dieses Drogenschmuggels wird die Drogenproblematik inländisch immer präsenter. Es gibt jedoch keine konkreten Zahlen um klar zu definieren, welches Ausmaß das Drogenproblem Kenia bereits eingenommen hat. So sprechen manche Quellen von annähernd 100.000 Drogenabhängigen in Mombasa, was einem Zehntel der Gesamtbevölkerung der Stadt entspricht. Seit 2010 wird die Zahl der Todesopfer durch eine Drogen-Überdosis auf 6.725 Personen geschätzt.

 

Die Verbreitung des HI-Virus in der Gruppe der Drogenkonsument*innen begann im Jahr 1982. Die medizinische Versorgung ist bei dieser Gruppe deutlich schlechter als bei anderen HIV-Infizierten. Die regelmäßige Betreuung und die kontinuierliche Verlaufskontrolle ist bei HIV-Infizierten von großer Relevanz. Jedoch ist diese Einbindung in ein regelmäßiges Betreuungsnetz in der Gruppe der Drogenkonsument*innen selten gegeben.

 

Eine geeignete Möglichkeit um Drogenkonsument*innen dauerhaft an eine medizinische Versorgung zu binden ist die sogenannte Substitutionstherapie. Sie ist die effektivste pharmakologische Therapieform für Opiatsabhängige, also Personen die Heroin oder verwandte Substanzen konsumieren. Mit ihr will man opiatsabhängige Menschen weg von der Nadel bzw. weg vom Schwarzmarkt bringen. Die substitutionsbehandelnden Ärzt*innen verschreiben ein sogenanntes Substitutionsmittel, welches individuell dosiert wird und im Gegensatz zu den illegalen Substanzen frei von schädlichen Verunreinigungen ist. Die Einnahmeform erfolgt oral. Die Substitutionsmittel verringern den Suchtdruck auf andere Opiate und ermöglichen eine dauerhafte körperliche, psychische und soziale Stabilisierung.

 

Durch den gemeinsamen Gebrauch von Nadeln, Sniefröhrchen u.a. Utensilien setzen sich die „user“ einer erheblichen Gefahr aus Infektionskrankheiten wie Hepatitis B, C, HIV, etc. zu erkranken. Die Übertragung von Viren über unsteriles Spritzbesteck stellt einen vermeidbaren Infektionsweg dar. Steter Gebrauch von sterilen Spritzen mindert die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei der intravenösen Applikation gegen Null. Ein wichtiger Teil der niederschwelligen Drogenberatung hier in Österreich wird der tertiären Präventionsmaßnahme zugeschrieben. Das ist ein Angebot, bei dem Drogenkonsument*innen die Möglichkeit haben, alte Spritzen gegen Neue zu tauschen.

Hier wollen wir auf die Initiative „Substanz – Verein zur suchtbegleitenden Hilfe“ in Linz aufmerksam machen, die unter anderem den Spritzentausch, HIV/Hepatitis-Beratung, Kondome, safer use- und safer sex-Beratung anbieten. (http://www.substanz.at/)

Auch eines der Ziele von daraja ist, Prävention und Aufklärung zum Thema HIV und Aids. Wir wollen mit den Betroffenen eine Hilfestruktur schaffen und die einzelnen Menschen in jeglicher sozialer, psychischer, gesundheitlicher und wirtschaftlicher Hinsicht unterstützen. Wir wollen die Kinder, Frauen und Männer in unserem Projekt zur nachhaltigen Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen und begleiten.