Was genau bedeutet eigentlich Entwicklungszusammenarbeit?

Der Hauptgedanke der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) ist die weltweiten Unterschiede der sozioökonomischen Entwicklung und der allgemeinen Lebensbedingungen dauerhaft und nachhaltig abzubauen. Dieses formulierte Ziel wird von Industrieländern und Entwicklungsländern gemeinsam definiert. Der Grundgedanke dieser wichtigen Kooperation ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Hierbei geht es nicht um bloße Hilfe in Krisensituationen, wie etwa bei der Flüchtlings-, Hunger-, Katastrophen- und humanitären Hilfe. Bei diesen genannten Hilfen geht es um kurzfristige Ziele. Sie wollen die schlimmsten Auswirkungen von Naturkatastrophen, Kriegen und anderen humanitären Krisen möglichst schnell mindern und die aktuelle Lebenssituation von den einzelnen Menschen verbessern. Nach diesen genannten individuellen Hilfen folgt meist die Entwicklungszusammenarbeit. Dieser Auftrag eines EZA-Projektes wird als Aufbauhilfe angesehen, da sie im Gegensatz zu den kurzfristigen Zielen langfristige, nachhaltige und strukturellen Änderungen im betroffenen Land im Augenmerk hat.

Einst wurde die heute genannte Entwicklungszusammenarbeit Entwicklungshilfe genannt. Durch geändertes „Wording“ wollte man in den 1990er Jahren den Begriff in der Entwicklungspolitik neu etablieren. Von da an war der Leitgedanke die partnerschaftliche Gleichberechtigung von Geber- und Empfängerländern in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen. Dennoch ist nicht nur durch differenzierte Benennung zwingend ein Wandel der Philosophie verbunden. Nach wie vor verfolgt die Entwicklungszusammenarbeit sehr oft ähnliche Ziele wie die frühere Entwicklungshilfe.

Und genau diese Philosophie der Entwicklungszusammenarbeit lebt Daraja seit mittlerweile über 10 Jahren. Sinnbild unserer Entwicklungszusammenarbeit ist, wie der Name auf Kisuaheli, sowie auf Deutsch bereits sagt, die Brücke. Wir wollen eine Brücke der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Österreich und Ländern mit Entwicklungsbedarf schlagen. Dieses „Brückenbauen“ soll Menschen unterschiedlicher Lebenswelten, in unserem Fall Österreich und Kenia, verbinden, Informationsaustausch ermöglichen und finanzielle Mittel von Österreich zu benachteiligten Menschen nach Kenia bringen. Durch die einzelnen Selbsthilfegruppen werden die Menschen ermutigt, mit ihrem neuen Schicksal bestmöglich umzugehen. Sie versuchen und lernen, ihren HI-Virus zu akzeptieren und erfahren, dass sie nicht alleine mit der Krankheit sind. Zudem können sich die Klient*innen bei der Organisation Mikrokredite ausleihen, um ein eigenes Business aufzubauen, wie zum Beispiel einen Gemüsestand, Gewandstand, Wasserverkauf oder den Verkauf von Kohle. Eines unserer Ziele ist die langfristige Planung des Projekts im Sinne der Nachhaltigkeit und künftigen Unabhängigkeit der Menschen vor Ort.